Wasser kann man nicht weben, außer man ist Jutta Werner
Wie man eine Idee findet, die man gar nicht gesucht hat.
Ihre Ideen findet sie, wie Der Hamburger schreibt „ irgendwo im nirgendwo“: Auf der Straße, in der Natur, am Rand. Sicher, das tun andere Suchende auch, nur dass Jutta Werner ab und an auch etwas findet, das sie gar nicht gesucht hat.
Wie im Himalaya. Hier, wo andere ihre Mitte suchen, begegnet sie Bauern, die ihre Ernte mit funkelnden Schnüren zusammenbinden. Das Farbenspiel des Materials nimmt sie gefangen. Wie es glänzt und glitzert, silbrig oder gold.
Wie altes Bonbonpapier in einen neuen Luxusteppich kommt.
Sie zeigt es dem Chef einer indischen Weberei. Die Schnüre entpuppen sich als reines Recyclingprodukt. Gedrehte Pappe – eingeschlagen in poppig schillerndem Bonbonpapier. Spektakulär schön und zudem äußerst stabil.
Zurück im Studio experimentiert sie mit weichen, matten Materialien als wohlig-federndem Gegensatz zu den dicken, störrischen, glänzenden Fäden. Edle neuseeländische Schurwolle macht das Rennen.
Wie Einzigartiges mit der Zeit immer einzigartiger wird.
Der nomad_01 ist geboren. Ein Teppich, der leibt und lebt und mit jedem Tag schöner wird. Mit seinen Bonbonpapier-Schnüren, die vor allem an den Enden mit der Zeit leicht aufrollen, so dass immer neue Farben zum Vorschein kommen.
So ist er ein Unikat von Anfang an. Dessen Aussehen immer davon mitbestimmt wird, was im fernen Himalaya gerade so weggeworfen wird. Ein Edelmann – mit einer strahlend-anarchischen Komponente.